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Kategorie: Journal

Liebeserklärung.

Nichts davon stelle ich in Abrede. All das hat seine Berechtigung. Doch mit meinem Leben, meiner Arbeit und meinem Text hat das rein gar nichts zu tun. All die fein drappierten Flauschsocken, die Lieblingstassen mit Zimtaromatee, die Packung ein Werbeschild. Da sind sie echt, die Fotos. Werbung ohne Vertrag, ohne…

Back to the roots.

Ich wäre ja schon längst weiter, doch das Leben spielt nie fair und guckt gerne unbeteiligt weg, wenn ich meine Wünsche formuliere. Dabei sind die so klar wie lange nicht. Ruhe. Zuhause. Der Ort, in dem ich aufgewachsen, mir die Hörner abgestoßen und die Knie aufgeschlagen habe, er zieht mich…

Ein bisschen Schreiben.

Es ist noch gar nicht so lange her, dass ich beschloss mich wieder auf das zu konzentrieren, was ich doch sowieso immer tun wollte. Dieses Schreiben, das immer irgendwie da war. Vor nicht einmal sechs Monaten habe ich es gewagt in erster Linie das zu tun. Schreiben. Und was so…

Ich habe aufgegeben.

Und um weiterhin ehrlich zu bleiben – denn nur das hilft – es tut weh. Aufgegeben zu haben tut verdammt weh. Ich schreibe über meine Krankheit seit ich sie habe, schon bevor ich wusste, dass ich sie habe, schrieb ich über sie. Ich möchte verstehen und ja, ich möchte auch,…

Reden.

Mittlerweile werde ich regelmäßig angerufen. Alle zwei Wochen ruft die MS-Nurse an und fragt ganz schlicht, wie es mir geht. Es gibts nichts wichtigeres als jemanden, der fragt um zuzuhören. Ich kotze mich bei ihr aus. Über jeden Blutstropfen, jeden Muskelschmerz, jede Heulattacke. Ihre Anrufe erinnern mich daran, dass ich…

Was die Zeit tut.

Sagt die eine Synapse zur anderen: Ey Alter! Whazzup? Lange nich gesehen! Und dann reden sie, trinken ein Bier oder acht, rauchen eine oder acht, und stellen fest, dass sich nichts verändert hat. Bis sie dann feststellen, dass sich alles verändert hat. Und wenn sie fertig sind, ist die nächste…

Das einzige.

Die Panik, die nicht mehr nur metaphorisch die Brust zuschnürt. Die schleichend kommt, bis das Herz flattert. Wir haben darüber gesprochen. Jede MS oder ihre Therapie setzt sich früher oder später in den Kopf. Und statt der Leere, werde ich wütend. Wütend und unendlich traurig. Und manchmal sogar wütend, weil…

Die Zeit vor der Zeit.

Langsam, sehr langsam, gewöhnen sich Geist und Körper, ihr Zusammenhang und ihr Dazwischen, an diese neue Situation. An das, was jetzt fremd ist, aber hoffentlich nicht für ewig. Es tut weh, in allen Hinsichten. Aber hoffentlich nicht für ewig. Denn da ist kein Danach. Da geht nichts zu Ende. Nur…

Darum.

Wo Buchstaben mehr werden, die Dritte. “Als ich mein Manuskript habe drucken lassen, da stockte mir der Atem. Als ich zur Bahn marschierte, diesen dicken Batzen Papier in der Tasche, da kicherte ich irre vor mich hin. Es war das einzige Mal, dass ich etwas Materielles in der Hand hatte,…