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Kategorie: eine-Seite

Ich habe ein halbes Jahr lang jeden Tag etwas in mein Notizbuch geschrieben. Das ist es. Mehr nicht.

22. September 2018

Ein Tag wie ein Gedicht. Er fing plötzlich und ruhig an und irgendwie kratzig. Die Haare streng zurück und die Küche aufgeräumt, damit die Welt auch ja alles sieht. Doch über blaugrau und Regen wurde er sanft und bekam weichgestreichelte Streifen. Bettlakenfalten. Zerwühlte Sterne mit glitzernden Worten und haarigem hautwarmen…

21. September 2018

Ich kann wirklich gut an meiner Schrift erkennen, wie sehr ich bei der Sache bin, während ich diese eine verfluchte Seite mit der Hand schreibe. Ich sehe das Mädchen vor mir, das im Schneidersitz auf dem Gehweh schreibt, weil im Bushäuschen keine Bank steht. Und ich sehe die erwachsene Frau…

19. September 2018

Ich habe wirklich Angst vor dem Ende dieses Buches. Dabei bin ich doch gespoilert, weiß längst, was alles schreckliches passieren kann und dass ich danach zumindest hart schlucken, vielleicht sogar weinen werde. Wie schon zu Anfang. Wie mittendrin. Sie sind so echt, sie alle, so nah und leben in diesem…

18. September 2018

Mädchen, die reden. Über Schläge und Drogen und Liebe und Körper und Ideen. Einfach so. Als wären sie alles, was auf der Welt zählt. Die Mädchen und ihre Worte. Sie haben recht damit.

16. September 2018

Pause. Zwischen Text und Text gehört eine Pause. Zwischen Leben und Leben auch. Ich genieße es, dazuzusitzen und mir die Inspirationen der Welt anzusehen, ohne immerzu im Hinterkopf zu haben, was ich alles daraus ziehen könnte für meine eigene Arbeit. Ich sehe mir selbst und meinen Liebsten beim Leben zu…

15. September 2018

Sind wir nicht eigentlich alle auf der stetigen Suche nach dem Gefühl, das uns abends mit dem Ansatz eines Lächelns zügig einschlafen lässt? Diese Freude über den Tag und die auf den nächsten, ohne dass die Aufregung stark genug würde, um uns wachzuhalten. Mit Plänen, mit Ideen, mit Mut und…

14. September 2018

Lesen und Vorlesen sind zwei vollkommen unterschiedliche Arten von Sucht. Nummer eins ist, wenn der Atem flach wird, die Arme taub und die Blase sich anühlt, als würde ich gleich platzen. Trockene Kehle, weil ich das Wasser vergessen habe. Lesen. Bis zur Erschöpfung. Nummer zwei funktioniert nur mit Konzentration. Absurd…