Ich kann wirklich gut an meiner Schrift erkennen, wie sehr ich bei der Sache bin, während ich diese eine verfluchte Seite mit der Hand schreibe. Ich sehe das Mädchen vor mir, das im Schneidersitz auf dem Gehweh schreibt, weil im Bushäuschen keine Bank steht. Und ich sehe die erwachsene Frau vor mir, die abgehetzt nichts richtig macht, weil sie das Gefühl hat, dafür wäre keine Zeit da, obwohl Dinge schnell, schön und ganz werden, wenn man sie einfach richtig macht. Wie schreiben eben. Doch ich weiß auch um die Fraz, die vieles richtig toll gemacht hat und abends einfach nur ins Bett fällt. Heute nicht. Aber heute ist es auch noch nicht einmal zehn Uhr abends. Das passiert selten. Normalerweise ist es Mitternacht. Heute war ein guter Tag und meine Schrift ist halbwegs lesbar.
21. September 2018
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