Hallo, mein Name ist Kia und das ist Tag 46 in der Corona-Zeit.
Die Zeit steht nicht still und ich möchte nicht das Gefühl haben, darauf warten zu müssen, zurück ins Leben zu dürfen. Ich lebe. Ich halte jeden Tag die Stellung mit zwei Kindern und einem Beruf. Ich unterrichte ein Kind zu Hause und schreibe Texte, die auch während einer Pandemie gelesen werden. Ich brauche immer noch Hilfe, auf so vielen Ebenen. Und ich verschließe nicht die Augen vor den Informationen, die wir alle schon recht lange haben und die fast immer gleich blieben. Diese Pandemie wird dauern und ich lebe währenddessen, nicht erst danach.
Das Leben ist ganz anders als wir das wünschten und glaubten, ja. Und wir brauchen dringend ein paar sehr große gesellschaftliche Veränderungen. Für Eltern, für Care-Arbeit, für die Gesundheit, für das Klima, und für den Antifaschismus. Dieser abgefahrene neue Alltag kann das bieten. Gedanken für mehr. Für größer. Für weiter. Für anders. Ich habe immer noch verdammt viel Lust auf anders.
Ich muss nicht versteinert und verängstigt warten. Es reicht, wenn ich nicht durchdrehe, während ich mich durch diese Pandemie schreibe und lese und familienlebe.
Man könnte also sagen, es war ein guter Tag, obwohl er schwierig und laut und müde war. Aus irgendetwas habe ich heute Kraft geschöpft. Vielleicht daraus, dass ich bei patreon endlich auf veröffentlichen gedrückt habe und nicht in Selbstmitleid zerging, als ich feststellte: die sind morgen erstmal offline.
Heute geht fast alles.
Ich hoffe, es geht euch gut und passt auf euch auf.