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Tag 39

Hallo, mein Name ist Kia und das ist Tag 39 im #ShutDownGermany.

Diese Bezeichnung ist definitiv nicht mehr passend. Aber ich warte noch mit der Umbenennung, in Ordnung?
Die Nachrichten haben sich zurück in meinen Alltag geschlichen und ich litt darunter. Ich musste mir mein Twitterfeed-Verbot wieder auferlegen. Weniger Soziale Medien, mehr Bücher. Weniger mal eben gucken, konzentrierter dreißig Minuten am Tag informieren.

Denn mein Kopf hat genug zu tun, auch abgesehen von der Pandemie. Besonders in der Pandemie. Stetige Sorge, stetige Neuerungen, ich muss schreiben, dringend, den Kopf in etwas anderes stecken, arbeiten. Aber da ist eben die Pandemie und die Kontaktbeschränkung, ich habe Kinder und ich bin es nicht mehr gewohnt im Minutentakt aus meiner Konzentration gerissen zu werden. Geschweige denn aus meiner Verarbeitung. Aus den Telefonkonferenzen, den Terminen, den entspannten Abenden auf der Couch. Im Garten. Als Elternteil bin ich 24/7 fremdbestimmt und mag nicht mehr die zeit dazwischen verdaddeln, die ich ohnehin kaum zu fassen kriege.

Heute war ich produktiv zwischen all dem. Zwischen Essen machen und nicht vergessen selbst zu essen, zwischen Spaziergängen und Wickeln und Hausaufgabenbetreuung. Ich habe geschrieben und bin nicht ganz zusammengebrochen unter der Last der Gleichzeitigkeit. Es ist der erste Tag von vielen, an denen ich zumindest nicht wegen dieser Last geweint habe (aber wegen etwas anderem, tja).

Mein Tag war also anstrengend, aber auch sehr erhellend. Und was ich tun kann, um die Kurve flach zu halten, tue ich immer noch.

Ich hoffe, es geht euch gut, passt auf euch auf.

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