Hallo, mein Name ist Kia und das ist Tag 26 im #ShutDownGermany.
Obwohl ich in dieser dorfartigen Kleinstadt aufgewachsen bin, fühle ich mich ein bisschen städtisch. Ich kannte nie Nachbarn, nicht in der Heimat, nicht in der Herzstadt. Ich bin nicht gut in Smalltalk und in unverbindlichen Anbandlungen. Dafür verknall ich mich auch einfach zu schnell zu sehr in coole Menschen.
Jedenfalls habe ich noch nie mit so vielen Nachbar*innen gesprochen wie in den letzten zwei Wochen. Ihre Namen kenne ich immer noch nicht, aber sie waren alle freundlich und hielten Abstand. Es ist nett so, aber es ist so, weil wir müssen, nicht wahr? Wir halten uns an die Regeln und begegnen eben kaum anderen Menschen als den eigenen Nachbarn beim Spaziergang.
Wie auch immer, sehen wir das Gute daran. Ein bisschen Kommunikation miteinander ist besser als übereinander. Die Unsicherheit ist bei aller Freundlichkeit und Sonnen-guten-Laune jedem einzelnen anzumerken. Wir lachen mehr, freuen uns mehr, weil alles andere Angst macht. Alle fragen wir uns, wie lange es dauert, was es von uns fordert, ob wir durchkommen, und unsere Lieben. Fühlt sich dramatisch an. Dabei sind unsere Zahlen gerade ganz gut, da, wo ich lebe.
Heute merke ich die Anstrengung im Rücken und den Füßen. Meine Hände und Ellbogen und Knie sind blau von dem Tag im Garten. Ich habe wunderbare Post bekommen, seht ihr auf Twitter, und ich habe geslammt und es diesmal geschafft das nicht zu löschen, seht ihr auf Instagram.
Ein bisschen Kommunikation doch auch mit euch, wenn ich schon die Kommentare aus lasse. Schreibt mir, egal ob wir uns kennen oder nicht.
Ich hoffe, es geht euch gut. Passt auf euch auf und gute Nacht.
(Ja, ich höre immer noch das Hörbuch. Ich werde es wohl rezensieren müssen.)