Hallo, mein Name ist Kia und das ist Tag 22 im #ShutDownGermany.
Vermutlich könnte man sagen, dass ich bisher ganz gut durchhalte. Es bilden sich neue Bande in der Nachbarschaft – auf Distanz selbstverständlich. Und ich hocke mittendrin auf meinem eigenen Fleckchen Gras und bin fasziniert bis müde bis überglücklich, dass ich körperlich gerade dazu in der Lage bin, meine Kinder über mich drüber klettern zu lassen.
Dieser Absatz fasst meinen Tag auch ganz gut zusammen. Ich habe ihn fast vollständig draußen im Garten verbracht. Meine Arme sind schwer und meine Füße tun weh. Jetzt soll es bitte warm bleiben und Wochenende sein und Ferienbeginn, trotz allem. Ferien sind verrückt jetzt. Wir machen eine Pause von dem Ausnahmezustand ohne eine Pause von dem Ausnahmezustand machen zu können. Mein Hirn fällt in zwei Hälften aus meinem Kopf und möchte bitte dort liegen bleiben, wo es nicht benutzt wird.
Abends brauche ich es wieder. Zum Schreiben mit den Chatadias. Ich habe mich mit einer Kraftanstrengung davon abgehalten, eine neue Dystopie anzufangen und arbeite an dem Roman, der doch schon zu 1/3 fertig ist. Ich bin beinahe so etwas wie diszipliniert, viel mehr als noch vor vier Wochen. Und ich rede kurz mit dem rauchenden Nachbarn darüber, dass es ja vielleicht gut ausgehen kann, gucke mir Zahlen an und verdränge sie nicht wieder. Ich überlagere sie mit Herzmenschen und Text.
Ich beende meinen Tag damit. Und mit dem üblichen Hörbuch. Bald ist es zu Ende.
Passt auf euch auf, und gute Nacht.