Nach sechs Wochen bin ich schon angekommen in der alten, neuen, wieder Heimat. Leicht apathisch und niemals vollkommen zufrieden, aber glücklich wie Sau. Manchmal ein bisschen verwirrt, wie das Leben insgesamt sich so entwickelt hat.
Es ist so viel, wie ich es wollte, wofür ich viel gegeben und viel verlassen habe.
Ich kann jetzt schreiben. Viel. Der Ort stimmt wieder.
Da bestand kurz die Gefahr, dass es langweilig wird.
Obwohl ich zu tun, sogar aufzuholen habe. Bis Ende des Jahres will ich noch zwei Bücher schreiben, wie auch immer das funktionieren soll. Der #wriyobo, Write Your Book, das Jahresevent meiner Schreib-Community hilft da durchaus. Doch wird er weiter geführt?
Ich liebe die Motivation, das gemeinsame Leiden, das Kämpfen, das Durchhalten. Schreiben ist Leben. Man muss dran bleiben.
Da rief Ally #projectoneyear ins Leben.
Mir war sofort klar, dass ich dabei sein muss. Doch ich muss nicht unbedingt schreiben. Nicht dieses Mal. Ich habe Motivation genug, um zu schreiben. Schließlich ist Schreiben wie Atmen. Ich habe sogar noch genug Motivation übrig, um einige andere Dinge auf die Kette zu kriegen. Den verdammten Alltag zum Beispiel. Sogar was an physischer Aktivität nötig ist, um trotz Multipler Sklerose aufrecht zu bleiben. Das bekomme ich hin. Woran es bei mir hakt, ist etwas anderes, das mit Gesundheit zu tun hat.
Die Ernährung.
So schlimm ist es gar nicht. Seitdem mein wundervoller Mann mir fast jeden Tag zeigt, wie toll so ein frisch gekochtes Mahl ist, mache ich das sogar selbst hin und wieder. Kochen, meine ich. Essen auch. Viel von dem, was ich zu Teeniezeiten regelmäßig in mich hineingestopft habe, bekomme ich heute gar nicht mehr runter. Trotzdem bin ich ein Zuckerjunkie mit einem ernsthaften Koffeinproblem.
Dabei sollte doch gerade ich auf meinen Körper achten. Gerade bei dem, was ich zu mir nehme und womit der Körper sonst so zu kämpfen hat.
Dieses einjährige Projekt, und wenn es erfolgreich ist, mit Sicherheit länger, werde ich hier nicht weiter ausführen. Ich werde Dinge in meiner Ernährung ausprobieren und einiges, von dem wir alle wissen, dass es Mist ist, vollständig sein lassen. Bestimmt werde ich darüber twittern. Und für mich selbst notieren. Un am 27. Juni 2017 werde ich ein Fazit ziehen. Das war es dann auch schon.
Bleibt die Frage, warum ich euch das erzähle. Es ist gemeinsam! Mehr Menschen, mehr Motivation! Das Projekt läuft seit drei Tagen, doch wir werden eine Möglichkeit zum Austausch finden, ob öffentlich oder in geschützten Räumen. Und wir werden uns gegenseitig zusprechen und in den Arsch treten, damit wir auch wirklich etwas schaffen.
Egal, was es ist. Geh’ es an. Jetzt.