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Der König.

Stephen King, das Leben und das Schreiben
Stephen King, das Leben und das Schreiben

Jemand, der über 400 Millionen Bücher verkauft hat und in 40 Sprachen übersetzt wurde, kann so schlecht nicht schreiben.
Na gut. 50 Shades of Grey wurde als Taschenbuch schneller verkauft als Harry Potter. Die Menschheit kann also definitiv daneben liegen.
Aber Stephen King? Der, dessen Kurzgeschichten mir eine Freundin zum Einschlafen vorlas. Als wir präpubertäre Teenager waren und das Internet noch viel weniger altersbeschränkt. Ich hatte Albträume danach und las lange Zeit nichts von ihm zu Ende. Nicht Feuerkind, nicht Es. Nicht einmal Shining sah ich bis zum Schluss. Jack Nicholson machte mir fortan Angst.

Doch King verfasste auch “Das Leben und das Schreiben.”
Dieses Buch ist eine wunderbare Mischung aus Schreibratgeber und Autobiographie. King gewährt uns Einblick in seine Arbeit. Besonders für Fans muss das faszinierend sein – zu sehen, wie Carrie entstand. Der Nagel mit Absagen an seiner Wand dürfte auch ohne das Buch legendär sein.
King schrieb immer nur um des Schreibens Willen und fühlt sich damit nah und echt an. Er macht einfach – und er plottet nicht. Seine Geschichten entstehen aus einer einzelnen Situation. Genau wie bei mir. Plötzlich fühlt sich das nicht mehr falsch. Wie könnte es, wenn es bei ihm funktioniert?
Sogar seine Bezüge sind echt. Meist schreibt er über Schriftsteller, einfach, weil er das schreibt, was er kennt. Ich verstehe nun besser, warum ich über Familie und Gesellschaft schreibe. Über Liebe und Hass.

Stephen King, Das Leben und das Schreiben
Stephen King, Das Leben und das Schreiben

Es ist großartig. Ob man King sonst liest, oder nicht, ob man nebenher schreibt oder fulltime, welches Genre – alles egal. Stephen ist ein Künstler und fest auf dem Boden, wir können viel von ihm lernen oder entscheiden, dass alles, was er vorschlägt, doof ist.
Ich mochte das Buch sehr und ziehe für mich einige Ideen daraus, wie ich meine Arbeit verbessern kann – organisatorisch – und dass ich mir auf eine ganz bestimmte Art mehr vertrauen muss – kreativ.

Das lässt sich auf alles übertragen. Genau wie so vieles, das Neil Gaiman sagt, sich auf das Schreiben und das Leben münzen lässt. Es gehört so eng zusammen.

Leseempfehlung!

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