Es war eine Zeit mit viel. Viel allem. Sie war wichtig um zu sehen, was ich alles kann, was ich tue, obwohl ich wenig Lust dazu habe und dass ich Dinge ordentlich zu Ende bringe, die mein Herz längst verloren haben.
Nach dem Aufbruch in die Welt, aus dem irgendwie nichts wurde – aus Feigheit und Bequemlichkeit – habe ich Verantwortung für Dinge, Ideen und Menschen übernommen. Und dann für mich selbst.
Aus dem Nachtfenster sieht mich eine erwachsene Frau an.
Sie hat unreine Haut und einen Sidecut. Der Pullover ist Bio, Öko und Fairtrade.
Sie unterbricht ihren Blick, weil ein Kind ruft oder der Mann zum Essen, doch sie vergisst nicht, wer sich da gerade begegnet ist.
Etwas hat mich alt gemacht. Mich, die ich ein Jahrzehnt junge Frau war und jetzt Frau bin. Vielleicht war es das Hecheln, die Abbrüche und Wegwechsel, auf der Suche nach dem einen Glück. Oder die Erleuchtung, dass es mehr braucht als nur eins, dass es das Brennen ist, das trifft.
Im Leben, im Alltag, dem die echte Jugend fehlt, in der egal ist, ob du stirbst oder einen Zahn verlierst bei dem idiotischen Versuch die Bierflasche mit dem Mund zu öffnen.
In diesem Alltag kann das eigne Lodern gleichmäßiger sein.
Es nagt, bis ich mich beweg. Es frisst nicht mehr, verzehrt nicht meine Nächte.
Gleich ist zu wenig.
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