Die letzten und die ersten Minuten eines Tages haben genau denselben Zauber inne wie Silvester. Ohne die Knallerei und den Alkohol. So wie Sommerferien, als wir alle zur Schule gingen. Sie sind das Dazwischen, ein Moment, in dem wir innehalten können. Doch wir lassen es einfach nicht. Blicken krampfhaft zurück und hibbeln schon weiter. Kein Verschnaufen, keine Pause, das Luftholen kurz vor dem Übertritt ist viel eher symbolisch. Wir tun so als ob. Es ist fürs Publikum, zu dem wir uns schon wieder selbst mit dazu zählen, obwohl nicht mal die anderen gucken, außer, um sich zu spiegeln.
Es ist Zeit allen ernstes stehen zu bleiben. In diesem Moment. Und zu atmen. Nichts weiter. Bis der Zeiger sich wieder bewegt.
16. Juni 2018
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