Das Bier mitnehmen, sich an die Bettkante setzen und das raushauen, was gerade im Kopf ist. Angst und Alter machen das schwieriger, aber nicht unmöglich. Es darf einfach niemals unmöglich werden. Wahrscheinlich gehört beides auch zusammen. Die beiden großen As. Wenn man vergisst, gegenzusteuern, kommt das eben mit der Zeit, der Schiss um alles. Verdrängt das Leichtsein, das Egalsein, das Ruhig- und voller Lieber bleiben, egal, was ist. Und nur kontrolliert zu schreien, wenn es denn unbedingt sein muss. Mit Worten, die zumindest das Potenzial haben, verstanden zu werden. Nicht wild und unleserlich, das geht allein. Nein, wenn wir nicht allein sind, reißen wir uns auch mal am Riemen und überlegen uns genau, was wir brüllen. Mit welchen Worten wir dem Zustand zwischen die Beine treten. Doch vorher sitzen wir mit Bier am Bett und haben Schiss, dass wir vor lauter Schiss diese Worte nicht finden. Bis sie da sind. Einfach so.
11. Juli 2018
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