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Minigolf Paradiso.

Alexandra Tobor - Minigolf Paradiso
Alexandra Tobor – Minigolf Paradiso

Ich mochte bereits ihr Debüt. Als Kontrapunkt zur Flucht in “Sitzen vier Polen im Auto” ist dies nun die Rückkehr in das Land und in die eigene familiäre Vergangenheit. Die junge Protagonistin weiß kaum, wie ihr geschieht und ist von vorne bis hinten authentisch geschrieben. Sie geht zwar voran, verschwindet aber gleichzeitig im Umfeld. Ich habe diesen Charakter sehr genossen. Genauso wie ich den Großvater Aldi genossen habe, obwohl er wirklich alles andere als sympathisch ist. Menschen können so furchtbar egozentrisch und feige sein. Das hat Alexandra Tobor großartig dargestellt.
Dann kommt die Geschichte in der Geschichte und sie ist wunderschön. Doch sie passt nicht zum Rest des Buches. Das Ende ist zu schnell, zu lösungsorientiert, zu out-of-character. Der Meta-Phatos killt die letzten zwanzig Seiten. Das ist schade. Denn die Geschichte an sich, ohne dass die Moral ausgeschrieben wäre, hat es in sich. Sie ist leicht und schön und tief.

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