Hallo, mein Name ist Kia und das ist Tag 41 in der Pandemie.
Dieses lachende Reden, das so echt und laut ist, so geladen, weil es kurz davor ist zu kippen und wir Fremden uns gerne in den Armen liegen würden. Weinend. Wegen all dem. Weil das alles so schwer ist und so viel Angst macht. Aber wir dürfen uns nicht weinend in den Armen liegen, also lachen wir uns an und alle hören, was darunter liegt. Es ist in Ordnung. Es geht uns allen so.
Auf dem Weg ins Ortszentrum bin ich wie befreit. Eine Autofahrt, Sonnenschein, laute Musik, der Himmel ist blau und ich singe mit. Der Rest war nur ein böser Albtraum. Und in den Läden sind die Masken und die meisten der kleinen Läden sind keine ein Meter fünfzig breit. Der Albtraum ist kein Albtraum. Auf dem Rückweg singe ich auch mit und versuche nicht zu weinen. Lache statt zu weinen. Und weine abends, ganz besonders, weil wir es schaffen könnten, da schnell und halbwegs gesund rauszukommen und weil ich Angst habe, dass Menschen, die dämlich sind und Entscheidungen treffen, das nicht wollen. Warum, verstehe ich nicht. Es ist oft so, dass ich die Welt nicht verstehe.
Heute bin ich also ein wenig resigniert und unwillig mich anzupassen. Das muss nicht unbedingt schlecht sein, es ist gerade einfach so.
Ich hoffe, es geht euch gut, passt auf euch auf.