Hallo, mein Name ist Kia und das ist Tag 10 im #ShutdownGermany.
Heute hatte ich ziemliche Schmerzen. Das ist so ein chronisches Ding, ich hab die oft. Und normalerweise komme ich damit ganz gut klar, nur die Schließung der Sportstudios macht mir dabei zu schaffen. Und diese Angst zum Arzt zu gehen, ob es nun nötig ist oder nicht.
Mit allem möglichen habe ich gerechnet, aber nicht mit einer Pandemie. Es ist seltsam, meine Angst, diese Traumaangst, scheint gerade viele zu betreffen. Sie wird zur Normalität, gleicht mich aus, macht mich normaler. Ich soll mir selbst gegenüber nicht streng sein. Gerade fällt es mir eher schwer gegenüber anderen nicht so streng zu sein. Ich gebe mir Mühe, keine Reaktion auf diese Ausnahmesituation zu verurteilen, Sichtweisen und Verhaltensweisen zu verstehen, zu akzeptieren und mich zurückzuziehen und hinzulegen, wenn ich es nötig habe. So wie das halt möglich ist mit zwei Kindern, für die ich plötzlich mehr als Mutter bin, weil außer der Kernfamilie kaum mehr physischer Kontakt zu Menschen besteht.
Ich fühle mich dann doch einsamer als gedacht, die Videochats mit Freundinnen sind wunderbar, nehmen genausoviel wie sie geben und an einem Tag wie heute ist fast jeder Austausch anstrengend.
Wie auch immer, langsam wird es schwieriger.
Ich entscheide mich nicht zu lesen, stattdessen auf Instagram ein bisschen rumzuslammen und euch zu konsumieren statt mich euch groß zu interagieren. Sehe zu und existiere und das reicht dann auch heute schon.
Den Abend beende ich mit Mr. Robot und Eleanor & Park, das ich in der Bücherei geliehen habe, bevor sie ihre Pforten schloss.
Passt auf euch auf, und seid freundlich, gerade, wenn ihr es gerade nicht verdient habt.
Gute Nacht.