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#lovewriting Woche 3 – Themen

LoveWritingChallengeWoche3

#lovewritingchallenge
von Katie Kling.

Dieses Mal zeige ich euch, wie einige Themen sich in meinen Geschichten wiederfinden. In erster Linie natürlich in Grenzen, aber auch in ein paar anderen.

1. Liebe
Die Liebe, romantisch, ist bei mir eigentlich nie Thema an vorderster Front. Sie schwingt nur immer mit, bleibt einfach nicht aus, obwohl ich es manchmal gern hätte. Meine Charaktere haben das vielleicht von mir. Sie verlieben sich ständig. Womöglich gehört es einfach dazu. Mehr nicht.
Nebenbei fällt mir auf, dass die Liebe in meinen Geschichten ähnlich oft glücklich wie auch unglücklich verläuft. Das eine Mal hält sie eine Figur aufrecht, gibt ihr etwas Schönes, und beim nächsten Mal ist der Bruch von Nähe und Vertrauen ein weiterer Tropfen, der das Alleszerstörungsfass zum Überlaufen bringt. Wie in echt eben.

2. Freundschaft
Bei meinen Freundschaften habe ich bisher zwei große Unterschiede festgestellt. Es gibt die Mentorenschaft, aus der sich im Laufe der Zeit, wenn der jüngere oder unerfahrenere Charakter genug gewachsen ist, so etwas wie eine Freundschaft bildet. Und dann sind da die, dere Beziehung von Anfang an auf Augenhöhe ist – oft unter Gleichaltrigen. So sind Arthur und Rafa beide Samanthas engste Freunde. Aber auf völlig unterschiedliche Weisen. Genauso wie Marian und Luanesh zu Noraii gehören – einer als väterlicher Freund, eine eher als Schwester.

3. Familie
Damit sind wir schon bei der Familie. Ich mag Wahlfamilien. Ich liebe, wie sich Bande herausbilden, die so stark sind wie Blut. Oder stärker. Denn die Verwandtschaften in Grenzen sind schwierig. Selbst da, wo es keine gibt, tut das irgendjemandem weh, und je enger sie beieinander sind, desto mehr Zwist tragen sie zwischen sich her. Die Auseinandersetzung zwischen Eltern und Kindern, zwischen Geschwistern und mit denen, die allein stehen, sind ganz unverhofft zu einem alles bestimmenden Thema geworden. Es treibt sie an. Alle. Es ist wichtig bei jeder Entscheidung, die sie treffen.

4. Tod / Verlust
Das ist Teil des Lebens. Ich wollte nie ausblenden, was so klar dazugehört. Menschen sterben nun einmal, langwierig, schmerzerfüllt, plötzlich, leise, schreiend, blutig. Sie lassen immer jemanden oder etwas zurück. Und sei es nur das dumpfe ungute Gefühl, wenn man die Figur kaum kannte. Unser Leben ist eben kurz, mit den fiktiven Figuren ist es nicht anders. Sie verlassen uns und ihre Lieben – für einige hört dann die Welt auf, sich zu drehen.

5. Versuchung
Am ehesten schreibe ich noch über die Versuchung, den einfachen Weg zu gehen. Oder einfach abzuhauen. Und darüber, wie man genau das nicht tut, sich rechtzeitig umentscheidet oder sogar umdreht. Wie man den Kopf wieder aus dem Sand zieht, obwohl die Ohren schon vollständig taub sind und sofort bunte Sterne vor den Augen tanzen, sobald sogar ein grauer Himmel grell erscheint, weil es so lange dunkel war. Für Noraii ist das in Grenzen äußerst wichtig. Das Aufgeben, das Weitermachen, das Weggehen, die Rückkehr und was der Unterschied zwischen Versuchung und Vorwärts ist. Ob es da einen gibt.

6. Mut & Angst
Mutig kann nur sein, wer auch Angst hat. Die mutigste Figur, die ich bislang geschrieben habe, ist definitiv Noraii. Sie geht immer wieder nach vorn, nicht blind, nicht immer unbedacht, aber immer gegen ganz viel Sorge, ganz viel Angst und einfacheren Möglichkeiten entgegen. Selbst, wenn sie einen einfachen Weg geht, muss sie sich dafür gegen etwas anderes entscheiden, das sie liebt oder gar gegen das Ende von allem.
Deswegen steh ich so auf sie. Sie macht weiter – mit Pausen. Immer weiter. Mit all der Angst und dem Schmerz in sich drin.

7. Eigenes Thema
Wie wollen wir zusammen leben?
Das zieht sich durch alles, was ich schreibe, vollkommen egal, ob es Mehrteiler oder Kurzgeschichten sind. Es schimmert sogar in den verdammten Gedichten durch. Und daran ist nicht mal die Politik schuld. Das ist sie einfach, oder? Die große Frage. Die, die vielleicht den ganzen Sinn ausmacht. Wenn wir alles andere nicht wissen, nicht wissen können oder nicht wissen wollen, das Hier und Jetzt wirft genug Fragen auf. Wie gestalten wir es also, wie bauen wir eine Welt wieder auf, wie retten wir eine, wie gehen wir miteinander um, ohne selbst unterzugehen?

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