Es ist die Veranstaltung in meinem Jahr.
Die Frankfurter Buchmesse war dieses Mal anders. Ich wohne nicht mehr dort, fahre nicht mehr mittags in die eigene Wohnung, um schnell etwas zu essen. Dieses Mal kam ich bei Herzmenschen unter und hatte fast keine Termine.
In diesem Jahr, nach dem Umzug und mit den Schmerzen, hatte ich solch eine Messe auch dringend nötig. Sie hat mich in weniger als zwei Tagen niedergerungen. So anstrengend. So schön.
Schon im Zug konnte ich mich mit einer meiner liebsten Kolleginnen treffen. Jenny Karpe hat gerade ihr Debüt veröffentlicht. Ich liebe es. Ich hatte mich noch nicht ganz auf meinen Sitzplatz sortiert, die Jacke und den Koffer verstaut, da begann sie bereits zu reden. Austausch mit Kolleginnen ist immer besonders, doch sie und ihr Werk kenne ich gut, habe beta gelesen und auch privat viel gesprochen. Das macht es enger, intensiver und ich habe während der Fahrt nicht ein einziges Mal bewusst aus dem Fenster gesehen.
Da ich in meiner Planung ziemlich frei war, habe ich sie auf ihre Lesung begleitet. Die erste Lesung überhaupt – und dann gleich in der Rotunde von Droemer Knaur. Nicht schlecht.
Später am Tag habe ich mich mit meiner Agentin getroffen. Aus diesem Gespräch gebe ich hier natürlich nicht viel wieder. Doch es ging um verschiedene Projekte, das große Ganze und wie es jetzt weitergehen könnte. Ich bin optimistisch und voller Tatendrang und obwohl man Menschen ja nur vor die Stirn guckt, denke ich, meinem Gegenüber ging es ähnlich.
Irgendwann stand plötzlich Martin Sonneborn am Titanic-Stand. Ich habe mich tatsächlich getraut um ein Foto zu bitten, nur zu sprechen fiel mir schwer. Schließlich ist er mein zweitliebster EU-Abgeordneter. Vielleicht bleibe ich im nächsten Jahr stehen und bin nett statt verschreckt wegzurennen.
Der zweite – und glücklicherweise letzte Tag der Messe war von der Schreibnacht okkupiert. Die Community traf sich in der Selfpub Area und warf sich in Uniform. Ich liebe dieses T-Shirt.
Zwischendurch ließ ich mich zum Bookrixtreffen mitschleifen. Das ist die Selfpublishing Plattform von Bastei Lübbe. Dort saß ich müde herum und gewann trotzdem beim Gewinnspiel einen Stapel Bücher.
Damit ich die nicht durch vollgestopfte Hallen schleppen musste und um einmal ein wenig Ruhe zu finden, zog ich mich eine Weile zurück. Es gibt Flecken auf dieser Messe, die sind beinahe menschenleer. Man muss sie nur kennen.
Ich bin jedes Jahr in Frankfurt überwältigt davon, wie viele Menschen sich mit unserer Kunst beschäftigen, wie viele damit arbeiten, wie viele davon leben, für wie viele es das schönste Hobby der Welt ist und wie groß und leuchtend Augen werden können.
Es war wieder einmal wunderbar euch alle zu sehen, von Angesicht zu Angesicht. Im Messegewusel und mit Messegeruch. Bis bald <3