Das Leben zu ändern ist eine dauerhafte Herausforderung.
Es ist wie alles Lernen, niemals zu Ende.
In den letzten Jahren war mein Leben eher eine Aneinanderreihung von kurzen Momenten. Sie bauten aufeinander auf, ja. Im Nachhinein sind sie ein großes Ganzes, ja. Doch während es passierte, war ich immer nur kurz ausgeliefert, habe kaum gelenkt, nur möglichst überlebt, keine ernsthaften Pläne gemacht, nicht viel geträumt. Es fühlte sich einfach nicht groß an. Es fühlte sich nicht ganz an.
Jetzt, sechs Monate in der Corona-Pandemie haben sich die Ideen davon verfestigt, wie ich leben will. Nicht, wie ich das wirklich gebacken kriege. Aber zumindest, wie ich es möchte.
Vermutlich sind die ganzen Kleinigkeiten gar nicht wichtig, die sich ins Gesamtbild einfügen, in diese Idee von einem anderen Leben. Die Änderungen im Alltag, die nicht nur den Alltag verändern sollen, sondern Schlussfolgerungen sind aus der Erkenntnis, die mir gekommen ist und den Entscheidungen, die ich nach dieser Erkenntnis treffen konnte. Sie sind Bild für und Grund für die Sinnsuche und die Gedankenbasis. Für Reflexion sogar, für Aufarbeitung.
Auf diese Art, in dieser Zeit kann ich mich viel eher über mein Leben freuen. Darüber, was ich will und darüber, was ich kann. So kann ich Dinge annehmen, die nicht geplant waren und die vielleicht auch nicht gewollt gewesen wären.
Auf diese Art kann ich zulassen, nicht immer ins System zu passen und trotzdem damit zu leben, darin einen Platz zu finden, drumherum einen Platz zu finden, in dem ich ich bin.
Mein Leben soll keine Aneinanderreihung von Momenten sein.
Mein Leben soll mir gefallen.