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Kategorie: eine-Seite

Ich habe ein halbes Jahr lang jeden Tag etwas in mein Notizbuch geschrieben. Das ist es. Mehr nicht.

24. Juni 2018

Tage, an denen ich übers Schreiben schrieben kann, weil ich geschrieben habe, gehören zu den besten überhaupt. Tage, an denen mein Körper außerdem zumindest ein bisschen funktioniert, sind extracool. Und Tage mit Luft und Lachen und Leben sind Glückseligkeit. Es klignt so verdammt einfach, nicht wahr? Ich meine, wie schwer…

23. Juni 2018

Eigene Momente sind wichtig. Solche, die sich nicht verschwendet anfühlen, sondern mit guter Zeit aufgefüllt werden. Die sich so auffüllen lassen. Tage, die so aufgefüllt sind, werden lang und wunderbar. Füllen die am tiefsten liegenden Batterien auf, egal, was sonst gerade passiert, egal, was schlecht ist, anstrengend oder beängstigend. So…

22. Juni 2018

Alles ist im Fluss, Baby, und wir lassen uns mitreißen. Es ist laut und stark und wir waren schon komplett durchnässt, da waren wir noch nicht mal ganz drin. Hatten noch nicht das Süßwasser in der Nase und den Schlamm und die Fischeier und die verfluchten Mücken. Wir waren schon…

21. Juni 2018

Es gibt diese Menschen, die kommen dir unheimlich nah. Sie nennen es Liebe, vielleicht Familie, Pflichtgefühl, Fürsorge. Es gibt viele Worte für das, was zu viel ist. Viele Worte dafür, dass es nicht um dich geht, was du möchtest, und was dir gut tut, sondern um sie. Um ihre Einsamkeit…

20. Juni 2018

Die Zeit unserer Eltern ist unserer fremd, auch wenn wir uns gerade im gleichen Moment befinden. Die Zeit unserer Kinder ist und fremd. Wir sollten unsere eigenen Vergangenheit nicht herauskramen, wenn wir zusehen, wie sie in ihre Zukunft laufen. Es wäre narzisstisch. Es geht nicht um uns. Die Kinder haben…

19. Juni 2018

Die Veränderung gehört noch genauso dazu wie früher. Womöglich ist sie das einzige, was sich nicht verändert hat. Nie. Seit ich bewusst denken und dagegen entscheiden kann, ganz sicher nicht. Pläne machen und sie wieder verändern, sie sein lassen, alte Wünsche, die gar nicht die eigenen, gewachsenen sind, ziehen lassen.…

18. Juni 2018

Welches Datum ist heute? In der Schule, in der Uni, im Job. Wir schreiben jeden Tag das Datum auf und jedes Jahr seltener, zumindest ich. Mir fehlt die Zeit, selbst wenn ich sie wissen sollte. Sie fliegt und mir kommen die Zahlen abhanden, die Uhren, die Wege, wie lange ich…

17. Juni 2018

Die geballte Sinnaufgabe der Umgebung. So fühlen sich viele Massenevents an. Nicht Fandom, nicht Feiern. Die Eskalation. Das laute, aggressive Nach-außen-Tragen. Das Verletztsein, dass ich andere Dinge feiere, dass jemand nicht mitsingt, sondern still weitergehen möchte. Weiter _sein_ möchte, ohne an deinem Ding teilzuhaben. Ich schreie dich ja am Welt-Buch-Tag…

16. Juni 2018

Die letzten und die ersten Minuten eines Tages haben genau denselben Zauber inne wie Silvester. Ohne die Knallerei und den Alkohol. So wie Sommerferien, als wir alle zur Schule gingen. Sie sind das Dazwischen, ein Moment, in dem wir innehalten können. Doch wir lassen es einfach nicht. Blicken krampfhaft zurück…

15. Juni 2018

An dem Tag, an dem ich dreißig geworden bin, frage ich mich ganz entgegen meiner Art, was Alter ist, was Zahlen bedeuten, was Jahre und Tage und ganz besonders, was es heißt, ernsthaft den Moment zu leben. Ich denke, ich mag die Mischung von Planen und Träumen und Laufenlassen. Und…