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Zehn Fragen zu Büchern.

Bei Sätze und Schätze gefunden.

1. Das erste Buch, das du bewusst gelesen hast?
Eine sehr entschärfte Version von Schneewittchen.
Es war ein Bilderbuch mit wenig Text und den habe ich nicht gelesen, sondern konnte ihn auswendig. Das hat das ganze noch intensiver gemacht. Ich kann mich an die Bilder erinnern, als ob das nicht fünfundzwanzig Jahre her wäre.

2. Das Buch, das Deine Jugend begleitete?
Schmerzverliebt von Kristina Dunker.
Obwohl es meine Situation nicht widerspiegelte, obwohl mich keine Liebe gerettet hat und die Umstände ganz andere waren und mein Umgang damit. Es war das, was am nähesten kam.

3. Das Buch, das Dich zur Leserin/zum Leser machte?
Niemalsland von Neil Gaiman.
Ich hatte eine Freundin, die mir zum Einschlafen Gruselgeschichten vorlas. Irgendwann lieh sie mir dieses Buch aus und ich verschlang es. Es war das erste Buch, das ich so für mich las und verschlang. Das, in dem ich den ersten literarischen Crush hatte und den ersten Hass auf eine Figur, das erste Mal gescheitert bin an meinen eigenen Gefühlen gegenüber einem komplexen Charakter. Danach war ich süchtig nach Geschichten, die ich noch nicht kannte.

4. Das Buch, das Du am häufigsten gelesen hast?
Harry Potter und der Stein der Weisen. Auch wenn ich es gehört habe. Es war ein Geburtstagsgeschenk, noch auf Kassette, damals. Ich habe es einfach jeden Abend gehört, immer wieder.

5. Das Buch, das Dir am wichtigsten ist?
Jetzt gerade sind das wohl wieder die Känguru-Bücher von Marc-Uwe Kling.
Ich will dazu gar nichts erklärendes schreiben, das Erklären übernimmt die Geschichte ganz gut selbst.

6. Das Buch, vor dem Du einen riesigen Respekt bzw. Bammel hast?
Ulysses von James Joyce.
Ich stelle es mir vor wie Kafkas Prozeß, nur schlimmer. So, dass ich gar nichts mehr verstehe. Wahrscheinlich lese ich es deshalb niemals.

7. Das Buch, das Deiner Meinung nach am meisten überschätzt wird?
Mir fallen zwei Bücher ein bei dieser Frage, doch einmal ist es eins, das nicht einfach überschätzt wird, sondern das einen Hype erfahren hat, den ich für gefährlich halte. Und einmal ist es eins, das handwerklich sicher _nicht_ überschätzt wird, doch ich fand es ein langweiliges Grauen die ersten zwei Drittel zu lesen und war dann auch noch enttäuscht von einem noch langweiligeren Ende. Beide möchte ich nicht nennen, weil “überschätzt” so verdammt überheblich ist. Aus meiner Warte zumindest.

8. Das Buch, das Du unbedingt noch lesen willst – wenn da einmal Zeit wäre?
Das hat weniger mit Zeit als mit Möglichkeit zu tun und ich werde nicht spoilern, nicht mal Titel oder Autorin. Doch es gibt da eine liebe Kollegin und Freundin, auf deren Reihe ich ungeduldig warte. Ich kenne die Geschichte bereits, die Entwicklung, die Charaktere, wahrscheinlich wird mich kaum etwas überraschen. Ich liebe es. Ich bin so verliebt, dass ich beim Erzählen davon wie ein verliebter Teenie grinsen muss. Aber ich warte geduldig. Naja, ungeduldig. Und wohl ein bisschn nervig. Diese Geschichte muss ich unbedingt ganz lesen.

9. Das Buch, das Dir am meisten Angst macht?
Der dunkle Turm von Stephen King
Nicht nur, weil es ein King ist und Kings Geschichten mir immer schon Schauer über den Rücken gejagt haben, seit meine Freundin sie mir zum Einschlafen vorlas. Am meisten Angst habe ich davor, dass ich am Ende enttäuscht bin, weil es nicht “fertig” ist. Vielleicht muss ich einfach anfangen und dann damit leben, wie auch immer es ist.

10. Das Buch, das Du gern selbst geschrieben hättest?
Feuchtgebiete von Charlotte Roche.
Es ist so ein anderes, furchtloses Buch. Furchtlos. Das ist es, was ich sein will. Wie ich schreiben will. Um dann Schiss zu kriegen, das irgendjemandem zu zeigen.

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