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Tag 32

Hallo, mein Name ist Kia, und das ist Tag 32 im #ShutDownGermany.

Wir haben eine Grenze überschritten, nicht wahr? Die Realitätsgrenze. Die Das-ändert-alles-Grenze. Ein Monat und nein, kein Ende vor der Nase. Das Durchhalten bleibt, muss bleiben. Wir waren nervös, den ganzen Tag gestern und heute, haben gewartet, mit Hummeln im Hintern, und dann… kam nichts. Wir warten weiter, diesmal auf Morgen und hoffen, dass niemand blöd genug ist, die Schulen einfach so wieder zu öffnen. Nein, das muss länger dauern, damit unsere Anstrengung bisher auch weiterhin hilft. Wir wissen das alle, oder?

Selbst mein Trauma und ich kommen langsam an, akzeptieren, dass wir trotzdem zur Apotheke müssen. Ab jetzt eben mit Mundschutz. Akzeptieren die Wut, die sich bildet, wenn Menschen mir das absprechen. Die Sorge, die Vorsicht, die Fürsorge. Mein Trauma und ich akzeptieren – ganz langsam -, dass das nicht die Apokalypse nicht. Es ist kleiner und trotzdem furchtbar schlimm. Beides geht. Da ist nichts absolutes mehr und auch kein Bedürfnis danach.

Ich stehe immer noch neben mir, gehe mit dem Hörbuch ins Bett ohne mir ein Neues aufgespielt zu haben und werde das vermutlich heute Nacht bereuen.

Passt auf euch auf und schlaft gut.

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