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Ein Leitfaden für faule Eltern

So ein Buch zu lesen mit einem Baby im Bauch, einen Ratgeber für Eltern, Familie, Kinder, das ist nicht immer eine gute Idee. Doch das hier war ein Flohmarktfund und was der Titel versprach, wurde erfüllt. Es geht schlicht darum, nicht so viel zu machen. Und der Einschlag ist sehr deutlich links, sehr deutlich sozial, ich würde sogar behaupten, einen Hauch kommunistisch. Und damit interessiert es mich gleich doppelt, denn das Private ist politisch und wir leben unseren Kindern vor, was sie später mit der Welt machen können.

Gleichzeitig ist das Buch – und das merkt man auf jeder Seite – von einem Mann geschrieben worden. Einem Cis-Mann. Einem Mann, der sich nicht vorstellen kann, was Sexismus ist, was die Mutterrolle ist, was Gläserne Decken sind und Care-Arbeit. Das hat mich ständig geärgert, denn als Cis-Mann hat er es wesentlich leichter, faul zu sein, ob er nun in Teilzeit außer Haus arbeitet oder länger oder gar nicht. Es ist etwas anderes, und das darzustellen, in einem solchen Buch, das hätte mir so viel bedeutet.

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