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19. Juli 2018

Manchmal bleibt im Leben keine Zeit übers Leben zu reden. Irgendwie tut das ganz gut. Wenn man sich erst einmal daran gewöhnt hat. Es heißt ja nicht zwingend, dass das Leben zu voll ist. Es setzt nur Prioritäten nicht mehr so meta. Nicht metaphorisch. Ganz direkt. Und an den besten Tagen sitze ich drei Stunden lang alleine und schweigend auf dem Balkon. Die Welt tut dann, was sie immer tut und ich bin die Statistin, mitten auf dem Spielfeld, aber nicht ausführend. Beiwerk. Beobachtend. Sogar ohne konkrete Gedanken, was unwahrscheinlich befreiend sein kann. Wenn man sich eben ersteinmal daran gewöhnt hat. Wenn man das zulassen kann, eine Pause vom Denken, vom Weiterdenken, vom Suchen und Urteilen. Vom Weiter. Im Jetzt bleiben, nur ein paar Stunden lang. Bei der Amsel, die sich die Seele aus dem Leib pfeift. Und dem Nachbarn, der seinen Motorroller einfach nicht zum Laufen kriegt. Bei der Kohlensäure auf der Zunge und dem Holz unter den Füßen.

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